Unser Streuobst-Kindergarten
Vorwort
Wie der Name schon sagt, handelt es sich hier um die kleinen Nachkommen. In Coswig fing alles an, in Wildgrube ging es weiter und am Ende stand dann auch noch Scharfenberg fest, um den Kindern Platz zu bieten.
Ausschließlich alte fast vergessene Sorten, verrückte und unglaubliche obendrein, werden von uns im Kindergarten gehegt und gepflegt.
Schaut nun selbst...
Die Apfelkinder
Ontario
Unser kleiner Ontario hat sich seit 2012 gut entwickelt. Die ersten Früchte durften wir 2015 auch schon beim wachsen beobachten. Bis er jedoch für die Produktion groß genug ist, vergehen noch ein paar Jahre. Bis dahin hilft sein Vetter aus Wildgrube aus.
Es ist eine Wintersorte und sie kommt ursprünglich aus den USA. Er wurde dort 1874 gezüchtet und kam später auch nach Deutschland. In den 1920 Jahren wurde er einer der drei wichtigsten Apfelsorten (Reichsobstsorten). Unsere Vorväter und Mütter wussten eben, was gut ist.
Er hat eine angenehme Säure und ist richtig schön spritzig. Warum gibt es diese Sorte nicht mehr im Handel, fragt man sich? Ganz einfach: Er ist leider dank seiner Form ungeeignet für eine maschinelle Sortierung und auch eine kleine Mimose, die schnell Druckstellen bekommt. Aber wir ernten ihn sowieso mit der Hand und er dankt es uns mit einer enormen Lagerfähigkeit und einem sehr hohen Gehalt an Vitamin C. Und ist so köstlich!!!
Anmerkung für Diabetiker: Dieser Apfel ist besonders fruchtzuckerarm. Dies äußert sich dann auch in den Fruchtaufstrichen mit einem reduzierten Gesamtzuckergehalt.
Danziger Kantapfel
Der Danziger Kantapfel. Gepflanzt wurde er 2012 in Coswig. Seit ca. 1790 im Angebot.
Ohne Frage ein Liebhaberstück und nicht ohne Grund auch als Erdbeer- oder Himbeerapfel bekannt. Das er als rotbäckiger, süßsaurer Apfel irgendwann einmal eure Gaumen verwöhnen wird, steht außer Frage! Er hat schon dieses Jahr ein paar leckere Früchte am Baum gehabt. 2006 wurde er als Streuobstapfel des Jahres in Baden-Württemberg gekührt. Ein wenig Pflege und viel Liebe braucht er zwar, belohnt jedoch mit üppigem Wuchs und reicher Ernte.
Berlepsch
Dieser wertvolle Tafelapfel (also für den Rohverzehr bestimmt) ist einfach wunderbar. Seine Lagerfähigkeit und der immer tolle Geschmack sind unübertroffen. Er ist nicht nur einfach süß, sondern hat Aroma: „sehr saftig, erfrischend, außerordentlich kräftig gewürzt“. Mit seinem hohen Vitamin-C-Gehalt gehört der Berlepsch zu den zehn Apfelsorten mit den höchsten Vitamin-C-Anteilen. Kaum ein anderer Baum kann da mithalten.
Der Berlepsch ist eine alte Apfelsorte und gehört zu den Goldrenetten: Er wurde 1880 von Diedrich Uhlhorn junior gezüchtet und gilt als eine seiner besten Apfelsorten. Benannt wurde sie nach dem damaligen Düsseldorfer Regierungspräsidenten Hans Hermann Freiherr von Berlepsch.
Der Klarapfel
Der Klarapfel, Augustapfel, gern auch Kornapfel genannt, ist berühmt berüchtigt. Frisch vom Baum genießbar, allerdings nicht in Massen. Sonst gibts Bauchaua ;-)
Seine eigentliche Heimat ist der Apfelmus. Hier wächst er über sich hinaus und bleibt unerreicht! Herrlich spritzig, frisch und goldgelb! Leider haben wir noch kein schönes Foto gefunden - wird jedoch schnellstens nachgeholt!
Die Kirschkinder
Die schwarze große Knorpelkirsche
Unser kleines Sorgenkind... Schlechtes Wetter und kranke Bäume in der Nachbarschaft haben es ihm den Start nicht leicht gemacht. Dank Ackerschachtelhalm, Brennessel und Knoblauchbrühe gehts ihm aber seit 2015 viel besser und von dem Pilzbefall ist fast nichts mehr zu sehen gewesen.
Bilder folgen...
Frühe Kassini
Wie unterschiedlich Kirschen doch sein können. Die eine dunkelrot fast schwarz, zuckersüß und saftig. Im Gegensatz dazu diese frühe Kassini, so knackig, nicht zu süß und im schönsten Rot daherkommend.
Sauerkirsche Sahphir
Da unsere alten Schattenmorellenbäume nicht mehr den ganz großen Ertrag bringen und auch wirklich schon lange ihren Alterszenit überschritten haben, mussten wir uns über neue Sauerkirschen ein paar Gedanken machen. Schattenmorellen sind unangefochten im Geschmack und Ertrag aber leider auch die empfindlichste Sorte im Bereich Sauerkirschen. Daher haben wir uns für eine Neuzüchtung entschieden. Die Sahpir ist eine Schattenmorellenzüchtung. Nihct ganz so empfindlich aber dafür immernoch der tolle Geschmack!
Bilder folgen...
Mispel
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Die Mispel ist ein heimischer Baum, welcher schon im Mittelalter unseren Vorfahren als Nahrung diente.
Heute nahezu unbekannt geworden, wollen wir ihren Erhalt unterstützen und haben daher zwei Bäume, jeweils einen in Coswig und in Scharfenberg, gepflanzt. Sie mag zwar eher die gute nährstoffreiche Erde in Scharfenberg, kommt aber auch mit dem sandigen Sand in Coswig relativ gut zurecht. Sie mag keinen Schnitt in den ersten Jahren, was wir nicht bedacht hatten und so muckerte sie 2 Jahre rum. Seit wir nicht mehr schneiden, wächst sie wieder und hat auch schon erste Früchte gebracht. Komsicher Baum... Tja manchmal ist die Natur sehr eigen ;-)
nbsp]
Demnächst werden wir Euch weitere unserer Kinderbäume vorstellen. Bis dahin, habt viel Spaß mit dem was wir bisher zusammengetragen haben.
Es folgen noch:
Die Vogelbeere Edeleberesche
Die Birnenkinder von Scharfenberg
- Julibirne
- Conference
- Schöne von Charneux
Die kleinen Plattpfirsichkinder zu Coswig
- Plattiforone
- Plattifortwo
und der Revita-Pfirsichjunge
Die Sträucherkinder
- Kornelkirsche
- Wildrosen
- Felsenbirne Ballerina
Das Mirabellenkind
Die Mirabelle von Nancy
Ihr herrschaftlicher Name allein macht schon Aufsehen. Kerngesund steht die Nancy da und wird wohl 2016 erstmals Früchte tragen. Wer diese einmal probieren will, dem sein der Pomologische Garten in Döllingen (Brandenburg) wärmstens empfohlen. Dort kann man im August bis September vielleicht einmal heimlisch naschen oder nachfragen und offiziel diese königlich köstliche Frucht probieren. Allein diese Farbspiele auf der Frucht sind ein Gedicht. Geschmacklich erinnert Sie etwas an Orange. Diese echt alte und fast vergessene Sorte macht einfach nur gute Laune. Für kleine Gärten jedoch ungeeignet, denn diese Pflanze wird klassischer Weise immer auf starkwüchsigen unterlagen angeboten. Der Baum an sich bleibt jedoch kompakt, fast kugelförmig im Aufbau.
Die Quittenkinder
Apfelquitte Konstantinopel
Die Birnenquitte
In Scharfenberg haben wir letztes Jahr eine kleine Birnenquitte gepflanzt. Im Schatten der großen Schwester hat die Kleine noch viel Zeit um sich zu entwickeln. Dann wird es in 5 - 10 Jahren auch soweit sein und das Bäumchen wird mit seinem Duft den Spätsommer verwöhnen. Wer Quitten pflanzen will, dem sei ein guter grüner Daumen inne! Als heranwachsendes Kind ist die Quitte oft schnell kränklich. Irgendwann wir aber aus der kleinen Heulsuse eine starkePersönlichkeit, die nichts mehr umhaut!
Die Pfirsichkinder
Der Rote Weinbergpfirsich
Diese alte Sorte wurde, wie alle anderen Pfirsichsorten auch, aus dem chinesischen Raum über Persien, nach Europa gebracht. Dies liegt schon ein paar Jahrtausende zurück und vieles hat sich seit dem geändert.Bei dieser Sorte jedoch ist eine gewisse Ursprünglichkeit geblieben. Diese Sorte wird ausschließlich aus Samen nachgezogen um die Standortfestigkeit zu gewährleisten. Wer genug Wärme im Garten hat und kaum Spätfröste, der kann sich diesen Weinbergpfirsisch auch gern in seinen Garten stellen. Eine dicke pelzige graue Schale schützt den faszinierenden Inhalt.
Ein Schnitt und es steigt einem ein Duft in die Nase. Unbeschreiblich! Wer diesen Baum nicht kennt und wissen will, wie er denn so schmeckt, dem sei unser Onlineshop wärmstens empfohlen. Ein paar Produkte mit diesem Pfirsich findet ihr dort.
Der Fruteria
Eigentlich wollen wir nur altes Sorten anbauen. Leider gibt es im Bereich Pfirsiche ein paar Probleme.
Die Kräuselkrankheit und der Spätfrost. Damit ihr immer was leckeres in unserem Shop zum Thema Pfirsiche findet haben wir uns für diese relativ neue Züchtung entschieden. Nach den ersten beiden Jahren können wir schon mal folgendes aussagen: Kräuselkranheit kennt dieser Pfirsich wirklich fast gar nicht und die Früchte sie ein Gedicht. Leckeres Obst einfach gut! Danke an den Züchter.
Feige
Ja ihr seht richtig, Feigen in Coswig sind möglich! Eine gute Sorte, etwas Weinanbaugebiet, Hilfe beim Überwintern, Geduld und im Sommer viel Hitze und schon gibt es leckere Feigen aus Sachsen. Wer sich dafür entscheidet sollte wissen, das Feigen von Haus aus eine Menge Frost vertragen. Allerdings erst wenn die Bäumchen etwas älter sind. Bis dahin ist eine Art Eingewöhnungsphase nötig um die Pflanze zu tranieren. So kommt ein 5jähriges Bäumchen mit etwas Stroh um die Füsse und Jute oder Fliesmantel gut über die ersten Winter. Davor sollte man die Pflanze noch im Kübel wachsen lassen und im Winter an einen kühlen, frostfreien Ort stellen. Irgendwann ist die Feige zu groß für ihren Mantel. Dann kann sie aber locker 15 Grad Minus abhalten.